MITGEFÜHL STATT MITLEID

Kennt ihr den Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl? 

Das alte Sprichwort: "Geteiltes Leid ist halbes Leid" das stimmt absolut nicht - in keinster Weise!

Mitleid bedeutet - wie das Wort schon sagt - ich leide mit! 

Unsere Gesellschaft ist sehr von kirchlichen Vorstellungen geprägt. Mitleid wird von der Kirche als Tugend angesehen - wenn wir uns in die Lage des Anderen versetzen können - wenn wir dessen Situation als ungerecht und schlimm empfinden und uns selbst gut vorstellen können, wie es uns in derselben Situation gehen würde - sind wir gute Christen (kirchliche Definition von Christ sein).  

Psychologisch betrachtet ist Mitleid sehr ungesund für beide Seiten.

Mitleid macht klein, man traut dem Anderen nicht zu, dass er sein Problem oder was auch immer selbst lösen kann. Wer mitleidet erkennt keine Grenzen - er greift in das Leben des Anderen ein - er nimmt ihm die Verantwortung. Ein Gefühl der Hilflosigkeit entsteht - ein Lernen - eine Entwicklung - ein Wachsen, kann nicht stattfinden.

Mitleid lähmt auch denjenigen, der mitleidet. Es macht ihn genauso hilflos. 

Mitleid hilft in Wirklichkeit keinem. Leid wird nicht weniger, wenn man sich ebenfalls schlecht fühlt!

Mitgefühl bedeutet: ich nehme Anteil - ich fühle mit - ich "helfe" in dem ich Anteil nehme, das Leid - das Problem - das Thema, zu verstehen - zu lindern - zu transformieren.

Mitgefühl ist eine von Herzen kommende Anteilnahme, es hat mit objektiven Verständnis zu tun,  mit Ebenbürtigkeit und Wertschätzung.

Mitgefühl ist wie eine herzliche, tröstenden Umarmung, die von dem Betroffenen angenommen oder auch abgelehnt werden kann. 

Keiner von beiden fühlt sich dabei hilflos, die Grenze zwischen den eigenen Gefühlen, dem eigenen Leben und der anderen Person sind klar erkennbar.

Mitgefühl stärkt und gibt die nötige Kraft, die Dinge anzugehen. Mitgefühl ermöglicht einen Dialog und unterstützt dadurch das Finden von (kreativen) Lösungen. 

Wer Mitgefühl zeigt, nimmt den Anderen in seiner Situation ernst und vermittelt Zuversicht und Hoffnung. 

Es lohnt sich also, ein wenig aufmerksamer zu sein in Bezug auf Mitgefühl und Mitleid. 

Im übrigen lassen sich die Ausführungen auch auf Selbst-Mitleid und Selbst-Mitgefühl übertragen. 

Selbst-Mitleid hält in einem Gefühl fest, keine Wahl zu haben. Man macht sich dadurch selbst klein - fühlt sich als Opfer - man gibt Verantwortung und Entscheidungsmöglichkeiten aus der Hand. 

Selbst-Mitgefühl wirkt auf einer ganz anderen Ebene - es lässt uns wachsen. Indem du dir selbst Trost spendest, entsteht neue Kraft und dies fördert die uns ureigene Fähigkeit schwierige Lebenssituationen zu meistern.

Affirmation:

Obwohl ich gelernt habe mit meinen Mitmenschen Mitleid zu haben, liebe und akzeptiere ich mich selbst. Mehr und mehr verwandle ich jetzt Mitleid in Mitgefühl zum Wohle und zum Segen aller. 


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